GUI mit Perl/Tk

Perl/Tk-Tutorial

Kapitel 1: Einführung

Konsolenprogramme sind in der heutigen Zeit leider nicht mehr so gefragt. Speziell Windows-User oder der einfache Anwender werden von Kommandozeilen-Programmen wenig begeistert sein und den gewohnten Bedienkomfort vermissen.

Für diesen Zweck steht für die Programmierung mit Perl u.a. das Tk-Modul (sowohl für Linux als auch für Windows) zur Verfügung.

Mit dieser Bibliothek lassen sich fensterorientierte Programme mit Perl erstellen. Somit können Sie Ihr Perl-Programm auf einfache Weise mit einer schönen grafischen Oberfläche versehen.

Für Programmierer, die bereits Erfahrungen mit Tk/Tcl gesammelt haben, dürften diese Kapitel kein Problem darstellen.

Es ist fast unmöglich, den kompletten Satz der einzelnen Funktionen der Tk-Bibliothek in diesem Kurs anzusprechen. Dies ist auch nicht das Ziel dieses Tutorials. Hier sollen Sie einen weiterführenden Einstieg in die Programmierung mit Perl/Tk vermittelt bekommen, ergänzend zur Einführung in Perl/Tk. Im Anschluss wird gezeigt, mit welcher Literatur man sein Wissen über Perl/Tk weiter vertiefen kann.

Einen Überblick über alle Funktionen können Sie sich in der Perl/Tk-Dokumentation des Tk-Moduls auf CPAN verschaffen, oder bei den Hinweisen zu empfehlenswerter Literatur im Anhang dieses Kurses.

Bevor Sie loslegen können, fensterorientierte Programme zu schreiben, müssen Sie sich zunächst einmal vergewissern, ob Ihnen die Bibliothek Tk überhaupt zur Verfügung steht.

Dies testen Sie z.B. mit folgendem Skript:

tk_test.pl

#!perl
use strict;
use warnings;

use Tk;        # Tk-Modul einbinden

Interpretieren Sie das Skript mit dem Interpreter. D.h. führen sie es in der Shell bzw. Eingabeaufforderung aus.

Sollten Sie keine Fehlermeldung erhalten können Sie ohne Bedenken loslegen. Bei einer Fehlermeldung der Art Can't locate Tk.pm in @INC... müssen Sie noch das Modul nachinstallieren. Siehe dazu die Seite Perl/Tk-Installation auf Windows.

Bevor Sie anfangen, will ich Ihnen noch schnell erklären, was man unter fensterorientiert überhaupt verstehen darf. Ein Fenster stellt einen rechteckigen Bereich dar. Das erste erzeugte Fenster ist das Hauptfenster. Dieses wird aufgeteilt in einzelnen Frames. Die Frames sind die untergeordneten Fenster im Hauptfenster. Und dann wären da noch die Steuerelemente wie Buttons, Eingabefelder usw., die man in Frames (oder auch direkt ins Hauptfenster) einfügen kann.

Man kann auch weitere "Hauptfenster" erzeugen, die (relativ) eigenständig neben dem ersten Hauptfenster stehen. Mehr dazu in Kapitel 5.

Um es aber gleich vorwegzunehmen, diese Kapitel werden mehr Quellcode als Erklärungen enthalten und sind bei weitem nur ein kleiner Überblick zu Perl und Tk. Dieses Thema ist sehr umfangreich und ich empfehle bei den einzelnen Funktionen die entsprechende Dokumentation zu lesen, da die einzelnen Methoden unzählige Optionen beinhalten.

Die "Haupt"-Dokumentation zu Perl/Tk erhalten Sie auf der Seite des Tk-Moduls auf CPAN. Im Web wird Ihnen sicherlich öfter mal der Befehl perldoc Tk begegnen. Das ist eine Möglichkeit, sich die Dokumentation zum Modul auf der Konsole (Shell / Eingabeaufforderung) anzusehen. Wer's mag...

Es lohnt sich, die einzelnen Programme abzuspeichern, auszuprobieren und damit herumzuspielen. Dadurch erlangen Sie umfangreichere Kenntnisse über die Funktionsweise der einzelnen GUI-Bausteine. Die Mechanik ist zudem nützlich, um bei Fragestellungen Minimalbeispiele zu konstruieren. Es ist nämlich wesentlich einfacher, ein Problem isoliert in einem kleinen Skript zu betrachten, als im Kontext einer ausgewachsenen Applikation.

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